Kinder und Brille

Die verschleierte Weitsichtigkeit ( = latente Weitsichtigkeit) ist häufig bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Alle Tätigkeiten in der Nähe strengen die Augen an. Leseschwierigkeiten sind typische Zeichen. Häufig sind besonders nach der Schule Kopfschmerzen, Lidrandentzündungen und Müdigkeit sowie Druckgefühl in den Augen zu beobachten.

Mit einer kurzzeitigen Lähmung der Linse ( = der Akkomodation) durch Augentropfen kann diese Form der Weitsichtigkeit erkannt werden.

Bei Kinder ist das Tragen der Brille oft nur eine gewisse Zeit nötig, da sich die Weitsichtigkeit verwachsen kann.

In selteneren Fällen sind auch kleine Kinder schon kurzsichtig oder stabsichtig. Ganz vereinzelt betrifft dieser Sehfehler nur ein Auge. Früh genug erkannt, läßt sich alles mit einer Brille korrigieren. Manchmal muß das bessere Auge täglich einzelne Stunden abgeklebt werden, um das schwächere Auge zum Sehen zu motivieren (sog. Occlusionsbehandlung).

Stärkere Fehlsichtigkeiten sollten so früh wie möglich ausgeglichen werden. Nur wenn der Netzhaut ein scharfes Bild angeboten wird, erlernt das Gehirn das Sehen. Dieser Prozeß ist mit zirka sieben Jahren abgeschlossen. Was bis zu diesem Zeitpunkt nicht erlernt wurde, bleibt als lebenslange Sehschwäche bestehen, die durch keine Brille oder Operation rechtzeitig mehr ausgeglichen werden kann. Gute Gründe, um mit dem eigenen Kind zur Vorsorgeuntersuchung zum Augenarzt zu gehen. Besonders bei familiären Auffälligkeiten (Brillenträger, Schielen) sollten Eltern auf die genaue Entwicklung ihrer Kinder achten.